Airbus und EADS errichten neues „Stealth“-Gebäude am Flughafen Toulouse-Blagnac

© EADS

Mit Unterstützung von EADS Innovation Works hat Airbus das erste „Stealth“-Gebäude am Airbus-Standort auf dem Flughafen Toulouse-Blagnac eröffnet.

Der Hangar C65 wurde von EADS und Airbus mit speziell geformten Aluminium-Paneelen verkleidet. Sie verhindern Signalstörungen des ILSSystems (Instrument Landing System), das am Flughafen auch bei eingeschränkten Sichtbedingungen sichere Landeanflüge ermöglicht. Aus Sicherheitsgründen hätte Airbus ohne diese Paneeltechnologie keine Baugenehmigung erhalten.

Große Gebäudefassaden stellen ein Problem für Flugzeuglandesysteme dar, da sie die einfallenden Funkwellen über die Landebahn hinweg wie ein Spiegel reflektieren. Solche Signalstörungen könnten Flugzeuge bei der Landung von der Mittellinie der Lande- und Startbahn abbringen. Deshalb ist die Errichtung von Gebäuden in der unmittelbaren Nähe von Lande- und Startbahnen verboten – es sei denn, sie verfügen über sogenannte „Stealth“-Eigenschaften, die sie für Funksignale „unsichtbar“ machen.

Herkömmliche Stealth-Technologie ist jedoch aufgrund ihrer extrem hohen Kosten zur Absorption der einfallenden Wellen nicht geeignet. Die Lösung in Toulouse macht sich stattdessen das optische Prinzip der Wellenbeugung zunutze, um die Funkwellen von der Start- und Landebahn wegzuleiten.
Derselbe Effekt ist für die schillernden Farben verantwortlich, die sichtbar werden, wenn man eine CD gegen das Licht hält. Mit Hilfe des modernen ILSSimulationstools ELISE (Exact Landing Interference Simulation Environment) – einer Entwicklung von Airbus Engineering, EADS Innovation Works und der École Nationale de l’Aviation Civile (ENAC) – konnte nachgewiesen werden, dass nur die oberen zehn Meter des Gebäudes entsprechend ausgerüstet werden müssten, was eine weitere Kostenersparnis bedeutete.

Mit der technischen Unterstützung von EADS Innovation Works wird Airbus ProSky diese Technologie nun vermarkten.

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